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Oberweißbach
Am 21.April 1782 wurde Friedrich Fröbel hier als Sohn eines Pfarrers geboren und verbrachte hier die ersten Jahre seiner Kindheit. Das Geburtshaus ist heute Memorialmuseum. Der Stolz der Stadt auf ihren bedeutenden Sohn ist vielerorts spürbar.
Griesheim bei Stadtilm
Am 13.11.1816 gründete Fröbel hier die "Allgemeine Deutsche Erziehungsanstalt", die im Juni 1817 nach Keilhau umzog.
Keilhau
Nach dem Umzug der Anstalt in das von Fröbel selbst so bezeichnete „Erziehungstal“ erschienen ab 1820 seine sogenannten „Keilhauer Werbeschriften“ und 1826 sein Hauptwerk, die "Menschenerziehung". Heute ist Keilhau Schulstandort in Trägerschaft des Jugendsozialwerkes Nordhausen e.V. und Sitz des „Neuen Thüringer Fröbelvereins e.V.“
Helba bei Meiningen
1828/29 versuchte Friedrich Fröbel, im Gute Helba eine Volkserziehungsanstalt zu realisieren. Folgender Beitrag beleuchtet den Plan und die Gründe des Scheiterns. Allerdings sicherte das Scheitern in Helba aus heutiger Sicht den damaligen Fortbestand der Keilhauer Anstalt.
Bad Blankenburg
1837 begann Friedrich Fröbel hier mit der Herstellung von Spiel- und Beschäftigungsmaterialien. Am 28. Juni 1840 wurde im Blankenburger Rathaussaal der "Allgemeine Deutsche Kindergarten" gegründet - Ausgangspunkt für den weltweiten Siegeszug der Kindergartenidee.
Heute findet man neben dem im aller Welt bekannten Fröbelmuseum viele Orte, die an den großen Pädagogen erinnern.
Bad Liebenstein mit dem Ortsteil Schweina
Friedrich Fröbel ließ sich 1849 in Liebenstein nieder. Er bewohnte zuerst das Domänen-Gut am Aschenberg, heute Hotel Fröbelhof und gründete dort die erste Kindergärtnerinnen-Schule der Welt, mit der er im Mai 1850 in das Marienthaler Schlösschen wechselte. Diese Schule war eine der ersten Berufsausbildungseinrichtungen für Frauen in Deutschland. Im August ereilte ihn das preußische Kindergartenverbot, was erst 1860 wieder aufgehoben wurde. Fröbel selbst erlebte dies nicht mehr, denn am 21.Juni 1852 vollendete sich das Leben des großen Pädagogen und Humanisten. Er hat am 24.Juni des selben Jahres auf dem Schweinaer Bergfriedhof seine letzte Ruhestätte gefunden.
Alle Orte betreffend:
Am 21. April 1782 wurde Friedrich Wilhelm August Fröbel als sechstes Kind des Oberweißbacher Pfarrers Johann Jakob Fröbel und seiner Frau Jakobine Eleonore Friderika geboren. Die Familie war wenige Jahre zuvor nach Oberweißbach gezogen und der Pfarrer war nun mit der Vollendung und Weihe der Oberweißbacher Kirche gefordert. Kurz nach Friedrichs Geburt erkrankte die Mutter und starb am 7. Februar 1783.
1784 heiratete der Vater erneut und das Leben schien für Friedrich wieder in gute Bahnen zu geraten. Doch nachdem die Stiefmutter den ersten eigenen Sohn geboren hatte, wandte sie sich nur noch ihrem eigenen Kinde zu.
Mehr noch: Sie sprach Friedrich von da an in der dritten Person mit "Er" an! All das entging wohl auch den Oberweißbachern nicht. Im "Schwarzburgboten" vom 5. August 1927 findet sich eine Sage („Im Pfarrhauskeller“), die Friedrich Fröbels frühe Kindheit reflektiert.
Der Vater hatte kaum Zeit für seinen Sohn. Friedrich durfte ihm aber bei seiner Lieblingsbeschäftigung - der Gartenarbeit - zur Hand gehen. So waren die wenigen glücklicheren Momente im Leben des Jungen mit dem Erleben des Gartens verbunden. Vielleicht steckt in dem zauberhaften Wort „Kindergarten“ daher auch ein wenig seiner Kindheitserinnerungen?
Abbildung: Fröbel-Memorialmuseum Oberweißbach
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