Griesheim bei Stadtilm (Gemeinde Ilmtal)
Am 13. November 1816 gründete Friedrich Fröbel in Griesheim die Allgemeine deutsche Erziehungsanstalt, die "um Johannis" 1817 nach Keilhau umzog. Nach den Befreiungskriegen gegen Napoleon war Fröbel 1814 an die Universität Berlin gegangen, um dort als Assistent am Mineralogischen Institut zu wirken. Mineralogie und Kristallographie versinnbildlichten für Fröbel anschaulich natürliche Entwicklungsprozesse. Die sich daraus entwickelnden Gedanken sollten spätere pädagogische Bestrebungen wesentlich inspirieren und ihren Niederschlag auch in seinen Spielgaben und Beschäftigungsmaterialien finden.
Jedoch verließ Fröbel im Herbst 1816 diese Assistentenstelle. Es zog ihn nach Griesheim bei Stadtilm, wo sein geliebter Bruder Christoph – Pfarrer des Ortes – am "Lazarettfieber" verstorben war. Er nahm sich der Erziehung der drei Söhne seines Bruders an, dazu kamen zwei Söhne seines Bruders Christian aus Osterode. Faktisch mit fünf Zöglingen begann er am 13. November 1816 seine erste Gründung, die „Allgemeine Deutsche Erziehungsanstalt“.
Man mag die Namensgebung für übertrieben erachten. Dies würde aber verkennen, dass das Erziehungsziel – nach den Befreiungskriegen war das Drängen nach der Einigung Deutschlands spürbar stärker geworden - diesen Namen motivierte. Die Witwe Christoph Fröbels erwarb wenig später ein Bauerngut in Keilhau bei Rudolstadt, so dass die „Allgemeine deutsche Erziehungsanstalt“ dorthin umzog.
Griesheim ist heute Verwaltungssitz der Gemeinde Ilmtal nahe Stadtilm. Eine Gedenktafel vor dem ehemaligen Pfarrhaus erinnert an die Gründung der „Allgemeinen deutschen Erziehungsanstalt“ im November 1816.
Festrede zum 200. Gründungsjubiläum der "Allgemeinen deutschen Erziehungsanstalt" in Griesheim
Griesheim (Thüringen): Gedenktafel für Friedrich Fröbel