Die Gründung des Allgemeinen Deutschen Kindergartens (28. Juni 1840 in Blankenburg)

Wer kennt den Kindergarten nicht? Sein „Erfinder“ wird in aller Welt verehrt, der Begriff in über 40 Sprachen verwendet. Mit seinem Bildungsplan für die Elementarschule im Waisenhaus Burgdorf (Schweiz) versuchte Fröbel ab 1835, das immer dringender werdende Problem einer angemessenen Erziehung des Kindes vor dem Eintritt in das Schulalter zu lösen, wobei das Spiel eine besondere Bedeutung erlangte, weil es für ihn wesentlich war, den  "Tätigkeitstrieb" des Kindes zu pflegen und zu nähren. Er begann deshalb nach seiner Rückkehr nach Deutsch­land 1837 in Blankenburg mit Herstellung und Vertrieb von Spiel- und Beschäftigungsmaterialien.
Im "Haus über dem Keller", das heute das Fröbelmuseum beherbergt, gründete er 1839 die "Spiel- und Beschäftigungsanstalt". Der Begriff „Kindergarten“ offenbarte sich ihm auf einer Wanderung von Blankenburg nach Keilhau im Frühjahr 1840.

Nach der Gründung des "Allgemeinen Deutschen Kindergartens" am 28. Juni 1840 begann eine intensive Reise- und Vortragstätigkeit. Er bildete erste Kinder­gärtnerinnen aus. Mit Freude nahm er wahr, dass die Kindergartenidee wohl einen Nerv der Zeit getroffen hatte. In einem Brief vom 16.3.1852 zählte er 35 bereits bestehende Kindergärten.
Die Kindergartenidee trug Früchte. Noch am 23. August 1851 begann Fröbel einen Brief mit den Worten Kindergarten! Wonnelaut!Tags darauf erfuhr er, dass im Preußischen Staatsanzei­ger am 23. August das Verbot der Fröbelschen Kindergärten veröffentlicht worden war. Das Kindergartenverbot bewog einige Fröbel-Schülerinnen zum Auswandern. Der Versuch, das Licht des Kindergartens in Deutschland auszulöschen führte zu dessen Verbreitung in der Welt! 1860 gelang es – vor allem Dank Bertha von Marenholtz-Bülow‘s – das Kindergartenverbot aufzuheben. Fröbel erlebte dies nicht mehr.

Dokumente aus den Gründungstagen des Kindergartens:

Erziehungswesen:
Die Bildung der Kinder vor dem schulfähigen Alter, und die Ausführung; einer Bildungsanstalt zu Erziehern und Pflegern in dem angegebenen Alter, besonders die Bildung zu Lehrern an Kleinkinderschulen betreffend.
(Friedrich Fröbel - Aus dem Allgemeinen Anzeiger und Nationalzeitung der Deutschen Nr. 90 [vom 4. April], 1839, besonders abgedruckt.)
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Entwurf eines Planes zur Begründung und Ausführung eines Kinder – Gartens (Friedrich Fröbel, 1. Mai 1840) PDF 32 mp3 logo
Aufruf und Plan zur Begründung und Ausführung eines deutschen Kindergartens... (Friedrich Fröbel, 24. Mai 1840) PDF 32 mp3 logo
Einladende Worte zur Begründung des deutschen Kindergartens, gesprochen am Tage der 400. Jubelfeier der Buchdruckerkunst, als dem Stiftungstage des deutschen Kindergartens, den 28. Juni 1840 von Friedrich Fröbel PDF 32 mp3 logo
200 Aktienzeichnungen für den Allgemeinen Deutschen Kindergarten
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Wie der Kindergarten zu seinem Namen kam ... (Gedanken von Matthias Brodbeck) PDF 32 mp3 logo

"Die Welt spricht Kindergarten!"

Für diese Aktion im Rahmen des Fröbeldekade-Jahres 2018 "Fröbel und die Politik" stimmten in einer Petition zur Bewahrung und Verwendung des Wortes Kindergarten 6804 Menschen ab, davon 5241 aus Thüringen - ca. das 3,5fache der notwendigen 1500 Stimmen!
Zitat: Der Schöpfer dieses wunderbaren Wortes (Kindergarten - M.B.) wird nicht zuletzt als Sprachpfleger dringend gebraucht. Ungetüme wie »Kita« und »Erzieherin« haben sich im frühkindlichen Bildungsraum breitgemacht. Sie müssen wieder dem wohlklingenden »Kindergarten« und der charmanten »Kindergärtnerin« Platz machen!

(Quelle: Friedrich Fröbel - Selbstbewusst und froh sollen die Kinder sein, ... - Von Thomas Kerstan - In: DIE ZEIT online, 12.11.2009)

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